Dienstag, 27. Januar 2015

Geschafft


Ich habe es tatsächlich geschafft :)

So eine schöne Idee dachte ich, als ich in einer Gruppe von dem Fotowettbewerb erfahren habe und machte mich sogleich ans Werk meine Utensilien zusammen zu suchen. Für...

"Teddi's makro Abenteuer" veranstaltet "Teddi's 1. MAKRO-FOTOWETTBEWERB!!!"
Prämiert wird der schönste Makro-Schneemann!
"Voraussetzungen: der Schneemann darf maximal 2 cm groß sein, so wie "Teddi", er muss aus echtem Schnee sein und als Referenz muss ein Maßband mit auf dem Bild sein." Fotos sollen bis zum 15. Februar auf Teddi's Timeline gepostet werden. Das Foto mit den meisten LIKE's erhält ein Teddi-Buch. Bei Gleichstand entscheidet Teddi :)

Das bekomme ich doch hin. Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts gutes, es regnete. Mal wieder. Immer Regen, Regen, Regen. Schon zu Ende mit Schnee – schade aber auch. Schnell raus und den restlichen Schnee für mein Projekt sammeln. Ich nahm eine Plastikschale, brachte bei der Gelegenheit gleich meinen Müll raus, und sammelte von einem zusammengefegtem Schneehaufen etwas übrig gebliebene weiße Pracht ein. Und schnell wieder rein – Mistwetter.

Den Schnee packte ich vorübergehend in meine Gefriertruhe. Erst mal alles beisammen haben, dachte ich. Was braucht denn so ein Schneemann, überlegte ich. Eine Mohrrübe für die Nase wäre nicht schlecht. Schaun wir doch mal im Kühlschrank nach. Hm, nix drin – hätte man mal einkaufen gehen müssen :) Wie sieht es denn in der Osterkramkiste aus – da sollte man doch eine finden. Vielleicht auch noch einen Hut – das wäre gar nicht schlecht. Wühl, wühl...
Ne, keine Karotte da. Und einen Hut gab es auch nicht. Pech gehabt. Was könnte man denn sonst als Nase nehmen, überlegte ich, während ich durch meine Wohnung taperte. Orange sollte sie doch sein, die Nase. Oh, was sehen meine Augen denn da schönes - eine getrocknete Orangenscheibe strahlte mich auf der Heizung an. Die ist wenigstens Orange. Die soll es sein.
Mit einem Messer schnitt ich die Orangenschale zu einer Möhre zurecht. Schön. Das wäre geschafft. Auf der Fensterbank entdeckte ich noch schwarze Onyx-Perlen von einem Edelsteinarmband – das eignet sich doch bestimmt gut für die Augen. Gedacht und beiseite gelegt. Auf dem Balkon waren noch diverse vertrocknete Pflanzenteile – die könnte man doch gut als Arme oder Besen verwenden. Auf dem Esstisch lag noch ein rotes Geschenkeband – daraus könnte man ja einen Schal zurecht schneiden. Also im vorbeigehen schnell einkassiert. Ein Maßband fand ich nicht in meiner Kiste mit den Nähutensilien. Dann muss halt ein Zollstock her. Hm, wo ist der nur? Lol, Ordnung ist das halbe Leben, heißt es ja :) Geht nicht auch ein Lineal, dachte ich als ich eins in rosa auf meinem Schreibtisch entdeckte. Ne – das ist rosa. Ihh, das will ick nicht auf meinem Foto. Bleibt mir also nix weiter übrig als die Werkzeugkiste nach dem Zollstock zu durchsuchen. Puh, da ist er ja endlich. Hoffentlich wird der Zollstock auf dem Foto später auch anerkannt, aber so kleinlich wird schon niemand sein. Hab halt kein Maßband da – bin ja kein Nähheini. Egal - Supi, dann sollte ich ja nun alles zusammen haben.

Also den Schnee wieder aus dem Gefrierfach geholt und ab auf den kalten Balkon - brrr. Natürlich nicht ohne Jacke, will mir ja keinen Schnupfen holen :) Also schnell wieder rein, Jacke an und wieder raus. So dann kanns ja losgehen, dachte ich und begann.

Da habe ich mich ja auf was eingelassen... grübelte ich nach den ersten kläglichen Versuchen einen Schneemann in der Größe von 2cm! zu formen. 2cm... ganz schön klein. Wieso nicht 5cm – das ist einfacher. 2cm bekomme ich ja nie hin... ständig schmilzt der Schnee in meinen warmen Händen. Die Augen passen sowieso nicht. Die Nase eh nicht. Und die Arme kann ich auch vergessen. Man gut das ich keinen Hut gefunden habe – der hätte sowieso nicht gepasst... aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich es in der Regel auch durch. Also weiter versuchen. Wenigstens einen Hauch von einem Schneemann wollte ich hinbekommen. Irgendwie.

Langsam wurde es dunkel draußen. Jetzt brauchte ich auch noch Licht auf meinem lampenlosen Balkon. Dafür musste mein Tablett herhalten. Da gibt es eine Taschenlampen-App, die eignete sich hervorragend als Beleuchtung. Also mitgenommen auf den Balkon. Das Telefon klingelte, während ich weiter versuchte meinen Schneemann in egal was für eine Form zu bringen, auf meinem Handy ging eine SMS ein, jemand sprach auf meinen Anrufbeantworter - "JETZT NICHT". Ich bau mir einen Schneemann. Jedenfalls versuche ich es, dachte ich... und schon wieder kaputt. Mist.

Ich ging in die Küche und kochte mir einen Kaffee, da erblickte ich das Glas mit kleinem braunem Kandiszucker – das wären doch nette Augen, vielleicht gehen die ja. Vielleicht ja auch als Nase. Gedacht getan....

Nr., ich weiß nicht wie viel, gefühlter 1022 Versuch geschmolzen in meiner Hand, die mittlerweile dadurch nass und kalt war, dachte ich nur, dann mache ich halt einen größeren, der schmilzt ja eh so schnell. Der Kandiszucker verfärbte den Kopf meines Schneemanns leicht gelblich. Bäh, gelber Schnee ist bah – also auch nicht gut. Nehme ich also mini Kieselsteine, die ich vor langer Zeit aus einem Aquarium in meine Blumen als Verdunstungsschutz gekippt hatte. Na endlich, das ging ganz gut und war auch noch Stilvoll. Als Mund nahm ich ein vertrocknetes Etwas. Die Nase schnitt ich aus vertrockneter Clematis und noch den Schal umgehangen. Von dem geplanten Besen verabschiedete ich mich. Der Kopf fiel mir noch einige male ab, ähm natürlich der von meinem Schneemann und immer wieder setzte ich ihn geduldig auf seinen Körper. Passt.

Es passt! - Atemstillstand... nur nicht atmen, sonst fällt er wieder ab, dachte ich. Puh... ausatmen musste ich natürlich auch irgendwann. Ich achtete aber darauf, dass ich nicht in Richtung Schneemann atmete :) Und der Schneemann schmolz weiter. Ich stellte ihn auf den Balkontisch (der könnte auch mal wieder geputzt werden) und er schmolz weiter. Obwohl nicht in meiner Hand, er schmolz. Gleich sollte er die perfekte Größe haben, hurrah.

Schnell die Camera geholt und den restlichen übrig gebliebenen Schnee als Dekoration hingeklatscht. Hinter die kleinen Schneeberge stellte ich das Tablett und stellte farbige Beleuchtung ein. Nach etlichen Versuchen meinen Schneemann mit Blitz zu fotografieren – die Nachbarn dachten sich bestimmt ihren Teil als sie an meinem Balkon vorbei gingen, aber egal, holte ich noch eine zusätzliche weiße LED-Beleuchtung und versuchte den Schneemann in ein gutes Licht zu rücken - und er schmolz weiter.
Ja, geht doch. Optimale Größe, optimales Licht. Den Blitz fand ich doof und stellte ihn wieder aus. Den LED-Spot drehte ich in verschiedene Positionen und knipste immer wieder den Schneemann, sah mittlerweile auf meinem Balkontisch aus wie ein kleines Fotostudio.

Geschafft. Endlich war ich mit den Bildern zufrieden und konnte die Fotoaktion beenden. Das Ergebnis guckte ich mir am PC an und war happy. Der Schneemann ist wohl weiter geschmolzen – er hatte seinen Zweck erfüllt, machs gut. Dein Foto jedoch bleibt für immer. Denn ich werde es hochladen ins Internet – und was da einmal ist, bleibt :)

Ich weiß ja nicht, ob ich mit dem Schneemannbau angefangen hätte, wenn ich gewusst hätte was da auf mich zukommt... das Ergebnis jedoch gefällt mir. Ich hoffe dir auch :) Wenn ja, klicke doch bitte >>hier<< auf auf gefällt mir - Dankeschön



Klick auf das Foto, hier geht die Geschichte weiter:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen